Mehltau
Alle Jahre wieder haben viele Hobbygärtner Probleme mit dem Mehltau im Garten. Es gibt viele unterschiedlichen Arten von Mehltau. Auslöser sind verschiedene Pilze, die Zier- oder Nutzpflanzen befallen. Besonders häufig treten der Echte und der Falsche Mehltau auf. Auch wenn der Name ähnlich klingt, zeigen beide Pilzerkrankungen verschiedene Schadsymptome.
Häufig hat der Hobbygärtner ein Problem mit der Unterscheidung von Falschem und Echtem Mehltau. Dabei ist der Unterschied sehr wichtig, denn die beiden Pilzgruppen haben unterschiedliche Vorlieben. Der Falsche Mehltau liebt Feuchtigkeit, während der Echte Mehltau ein Schönwetterpilz ist.
"Falscher Mehltau"
Der „Falsche Mehltau“ bildet sowohl weiße als auch farbige, meist rötliche Flecken aus und greift Knospen und Triebe stärker an. Im Gegensatz zum echten Mehltau entsteht er durch regnerisches, kühleres Klima und einem zu hohen Stickstoffgehalt im Boden. Der mehlige Belag findet sich meist auch auf der Unterseite der Blätter und lässt sich nicht so einfach abwischen wie echter Mehltau.
"Echter Mehltau"
Der "Echte Mehltau" ist ein hartnäckiger Pilz, der unter anderem auch häufig Rosen befällt. Er wird auch Schönwetterpilz genannt, weil der Befall besonders bei Temperaturen über 20 Grad in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit auftritt. Gerade neue Triebe und Blätter können bei anhaltender Trockenheit nicht richtig ausreifen und bieten dem Pilz Angriffsflächen. An den befallenen Stellen ist dann ein weißer, mehliger Belag sichtbar. Insbesondere empfindliche Rosen sollten deshalb in nährstoffreicher, feuchter Erde stehen. Zudem ist ein sonniger und luftiger Standort wichtig, damit die Blätter nach Regen rasch wieder trocknen und dem Mehltaupilz möglichst wenig Angriffsfläche bieten.
Schadbild Echter Mehltau
- Befällt Grünpflanzen, Blühpflanzen und unter anderem auch Stachelbeeren, Möhren und auch Gurken.
- Besonders gefährdet sind trockene Pflanzen.
- Großflächiger weißer Belag nicht nur auf den Blattoberseiten, sondern auch auf Stängeln, Knospen, Blüten und Früchte.
- Befall ist abwischbar, da es sich nur auf der Blattoberfläche niederlässt, und nicht in die Pflanze eindringt.
- Wachstumshemmungen, Blattfall und eine optische Beeinträchtigung sind die Folgen.
Raiffeisen-Markt Praxis-Tipps:
- Bei anhaltender Trockenheit sollten empfindliche Sorten und vor allem junge Rosen öfter durchdringend gewässert werden. Anschließend den nassen Boden mit Mulch abdecken, damit die Feuchtigkeit gut gespeichert wird.
- Gleichmäßige Temperaturen und eine kaliumbetonte Düngung beugen dem Befall vor. Vom Mehltau befallene Pflanzenteile sollten frühzeitig geschnitten und ausgelichtet werden. Bei starkem Befall muss die ganze Pflanze vom Beet entfernt und kompostiert werden. Die Pilze sterben im Kompost ab, weil sie sich nur auf lebendem Pflanzengewebe halten können.
- Gartenböden mit ungünstigen PH-Werten und nicht optimaler Nährstoffversorgung begünstigen den Mehltau-Befall. Nutzen Sie unseren Bodentest-Service (PH-Wert und Bodenaktivität) und leiten Sie frühzeitig Gegenmaßnahmen ein.
- Gegen Echten und Falschen Mehltau finden Sie in unserem Raiffeisen-Markt ein umfangreiches Angebot Pilzbekämpfungsmittel unterschiedlicher Hersteller für den Hobbybereich, unter anderem als Konzentrate Bayer Rosen-Pilzfrei, Compo Duaxo, Compo Ortiva, Dr. Stähler Boccacio und Neudorff Netz-Schwefelit WG. Als Alternative bieten wir auch die gebrauchsfertigen Mittel Bayer Rosen-Pilzfrei Baymat plus AF und Compo Ortiva spezial Pilzfrei an. Unsere Spezialisten sind Ihnen gerne bei der richtigen Produktauswahl behilflich.
- Wer es aber lieber biologisch mag, kann es mit biologischen Mehltaumitteln auf der Basis von Lecithin oder mit Kräuterbrühen versuchen, zum Beispiel aus Ackerschachtelhalm (Zinnkraut). Das stärkt die Abwehrkräfte und aktiviert das Bodenleben. Das Rezept: Ein Kilogramm frische oder 150 Gramm getrocknete Pflanzen 24 Stunden in zehn Liter Wasser einweichen. Am nächsten Tag die Brühe eine halbe Stunde kochen, abseihen und zum Gießen mit der fünffachen Menge Wasser verdünnen. Ebenso wirkungsvoll zur Vorbeugung und Pflanzenstärkung zeigt sich das Knöterich Präparat Milsana. Bei möglichst regelmäßiger Anwendung kann die Widerstandskraft der Pflanzen gegen Echten Mehltau deutlich erhöht werden. Auch ein gemulchter Beet Boden kann einem Befall wirksam vorbeugen.